Igel gefunden - was nun?

Im Herbst fressen sich die Igel Speck an, um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Wenn die Temperaturen dauerhaft gegen Null sinken, suchen sie sich einen gemütlichen Unterschlupf, in dem sie die kalten Wintermonate verbringen können.

In dieser Jahreszeit finden wir jedoch besonders viele kleine Igel, die nicht genug Gewicht haben, um den Winter alleine zu überstehen. Es ist für die im September geborenen Igel schwieriger geworden, genug zu fressen. Durch den heißen und trockenen Sommer gibt es in vielen Regionen weniger Insekten, Würmer und Schnecken - ihre Hauptnahrungsquelle. Deshalb brauchen die Igel jetzt unsere Hilfe.

Doch wie gehen wir am besten mit Igeln um, die uns über den Weg laufen? Sollen wir sie mitnehmen oder in Ruhe lassen? Was können wir ihnen füttern? Und was brauchen sie, um den Winterschlaf gut zu überstehen?

Hier sind einige Tipps, wie man mit Igeln richtig umgeht und ihnen das Leben erleichtert.

Braucht der Igel überhaupt Hilfe?

Igel sind Wildtiere und keine Haustiere! Es ist gesetzlich verboten, Igel aus der Natur zu entnehmen, es sei denn,  sie benötigen Hilfe. Bevor ihr einen Igel aufnehmt, schaut genau hin: Ist er verletzt, krank oder vielleicht ganz jung und verlassen?

Wann sollte man Igel helfen?

Im Spätherbst bereiten sich die Igel auf den Winterschlaf vor und wachen erst wieder auf, wenn es wärmer wird. Wenn man einen Igel herumlaufen sieht, ist das meist kein Grund zur Sorge - er frisst sich wahrscheinlich noch für den Winter voll. Wenn der Igel aber zu klein, verletzt oder schwach aussieht, braucht er Hilfe. Jungigel sollten mindestens 600 Gramm, Altigel sollten 1000 - 1200 Gramm wiegen, um den Winter sicher zu überstehen. Wenn man einen Igel bei Frost oder Schnee sieht, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt und er Hilfe braucht.

Unterkühlte Igel wärmen!

Die Körpertemperatur eines Igels beträgt ca. 36°C. Fühlt sich die Unterseite des Bauches deutlich kühler an als die Hand, muss der Igel sofort gewärmt werden. Legt ihn vorsichtig auf eine lauwarme, in ein Handtuch gewickelte Wärmflasche und deckt ihn mit einem weiteren Handtuch zu. Lauwarmer Fencheltee wärmt den Igel von innen.

Vorsichtig untersuchen!

Untersucht den Igel vorsichtig auf Wunden und entfernt eventuell Parasiten wie Maden, Zecken oder Flöhe. Nutzt dafür bitte Handschuhe.

Richtig füttern!

Igel ernähren sich normalerweise von Insekten und Regenwürmern. Wenn diese nicht zu bekommen sind, ist leicht angebratenes (ungewürztes!) Hackfleisch oder Rührei eine gute Alternative. Auch Katzenfutter (nur Pastete oder Trockenfutter) ist geeignet. Gebt kein Obst, Gemüse, Nüsse, Brot, Nudeln oder Reis, da diese für Igel ungeeignet sind. Achten Sie darauf, dass der Igel nur Wasser zu trinken bekommt - niemals Milch, da diese zu schweren Verdauungsstörungen führen kann.

Igel sind Einzelgänger

Igel sind Einzelgänger und fühlen sich alleine am wohlsten. Wenn ihr mehrere Igel gefunden habt, setzt sie bitte einzeln in Pappkartons - es sei denn, es handelt sich um eine Mutter mit ihren Jungen.

Legt die Kartons mit Zeitungspapier aus und achtet darauf, dass die Igel einen geschützten Platz zum Verstecken haben. So fühlen sie sich sicher und geborgen!

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